Donauradtour Budapest Belgrad2. 8. August 2003
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Kurzbeschreibung:Die Idee, nach Belgrad zur radeln ist durch die Berichte dieser Webseite gekommen. Zurückgelegte Strecke ca. km. |
Samstag, 02. August 2003Wir (mein Kollege, 31 und ich, 36) starteten an einem heißen Sommernachmittag ca. 30° - um 17.15 Uhr in meinem Heimatort Gangkofen, Landkreis Rottal-Inn. Da es in Gangkofen keinen Bahnhof gibt, radelten wir ins 8 km entfernte Massing, erstanden dort am Automaten eine € 9- teure Fahrkarte der DB pro Person (Bahn fahren in Deutschland ist teuer) nach Sulzbach am Inn. Gegen 19.15 Uhr stiegen wir als einzige Fahrgäste an diesem verlassenen Dorfbahnhof aus und radelten in ca. 1&Mac218;2 Stunde nach Neuhaus am Inn. Über die Innbrücke ging es ohne Grenzkontrolle hinüber ins oberösterreichische Schärding. Nach einer Pause am schönen Marktplatz von Schärding, gegen 20.30 Uhr, radelten wir dann zum Bahnhof um mit dem letzten Eilzug an diesem Tag nach Linz zu fahren. Im Zug der Schalter in Schärding war geschlossen, ein Automat nicht vorhanden lösten wir bei dem freundlichen Schaffner der ÖBB eine Gruppen-Freizeitkarte nach Linz, € 23,50 für 2 Personen, Fahrradmitnahme eingeschlossen, die ÖBB zeigt sich hier recht fahrradfreundlich. Bis wir in Linz Hauptbahnhof sind war es inzwischen Nacht geworden, allerdings waren die Temperaturen immer noch so warm, dass wir im T-Shirt, kurzen Hosen und offenen Sandalen den Abstecher in die Linzer Innenstadt antreten konnten. Zum Abendessen ins Josef´s wollten wir, bloß beim ersten Bier machte das köstlich aussehende Speisenbüffet um 22.30 Uhr zu, also blieb zum Essen nur ein gegenüberliegender Pizzastand oder der 100 m entfernte Mc Donalds. Wir entschieden uns für Zweiteres. |
Sonntag, 03. August 2003Gegen 1.00 Uhr sind wir zum Hauptbahnhof zurück gefahren und haben uns für etwa 2 1/2 Stunden ein Nachtquatier gesucht. |
Montag, 4. August 2003Nach dem Frühstück in einem Cafe, im Hotel gab es kein Frühstück, sind wir gegen 9.00 Uhr gestartet. Vom Zentrum gings auf der Ausfallstraße Richtung Süden von Dunaujvaros hinaus, durch ein tristes Industriegebiet, allerdings gibt es meist einen geteerten Radweg neben der Straße. Wir kamen wieder zur N6 und entschossen uns trotz des Verbots auf dieser bis Dunaföldvar zu fahren. Wir kamen flott vorwärts, die Straße ist auch breit genug, so dass Autos und auch LKW´s gut Platz zum Ausweichen bzw. Überholen haben. Bei Dunaföldvar sind wir links ins Zentrum abgebogen. Diese Stadt ist sehr schön uns würde sich bestens für eine längere Pause und auch zum Übernachten eignen (Panzio, Privatzimmer, Cafes). |
Dienstag, 4. August 2003:Nach dem Frühstück in der Panzio brauchte mein Kollege ein neues Lager am Vorderrad. Der Wirt in der Pension empfahl uns ein Fahrradgeschäft ganz in der Nähe, dort wurde das Lager geschwind repariert, der Mechaniker sah dies als Service, verlangte nichts und weigerte sich sogar, ein Trinkgeld anzunehmen! |
Mittwoch, 5. August 2003:Nach dem Frühstück ging die Tour weiter auf der mäßig bis stark befahrenen Straße Richtung Vukovar: 12 km weit schnurgerade, neu gebaut und beschildert, rechts noch Warnungen vor Minenfeldern. In allen Ortschaften, durch die man fährt gibt es auch wieder Läden, Supermärkte und kleine Bars. Bei Borovo / Vukovar folgten wir der Beschilderung nach Ilok, welche uns auf eine Umgehungsstraße von Vukovar führte. In einem Vorort von Vukovar konnte man noch zerstörte Häuser sehen, allerdings hat man hier ganze Reihen von Wohnhäuser neu aufgebaut, sie stehen meist noch unverputzt als Ziegelhäuser da. Tafeln weisen auf ein EU-Programm zum Wiederaufbau in Kroatien hin. Es herrscht hier sehr rege Bautätigkeit. |
Donnerstag, 6. August 2003:Letzte Etappe nach Belgrad: Vom Zentrum in Novi Sad hielten wir uns zunächst an die Beschilderung Richtung Beograd, über die Donaubrücke (rechts sah man eine Pontonbrücke, die man offensichtlich als Ersatz für eine von der NATO zerbombten Brücke 1998 errichtet hatte, dann durch eine Ausfallstraße, durch einen schönen Altstadtkern einer Vorstadt von Novi Sad radelten wir nach Petrovaradin. Ein freundlicher Kellner im Hotel hat uns auch noch aufgezeichnet, dass wir bei der Abzweigung auf eine Schnellstraße nach Belgrad uns an die Wegweisung nach Petrovaradin halten sollten. Die Straße führte weiter nach Karlivci, dann einen anstrengenden Berg hinauf (8 %, ca. 5 km lang). Dann ging es weiter auf der Betonpiste Richtung Belgrad. Zu schaffen machte uns weniger der schlechte Straßenzustand als der dichte Verkehr und die doch recht schmale Fahrbahn, LkWs wichen bei Gegenverkehr kaum aus und zogen sehr knapp an uns vorbei. Obwohl auch hier nicht extrem rücksichtslos gefahren wurde, war dies mit Abstand der gefährlichste Abschnitt für uns Radfahrer. Auch in Serbien scheint die Verkehrsdichte zuzunehmen. In diesem Bereich wäre bei zukünftigen Radtouren zu überlegen, ob man sich nicht einen Weg auf kleineren Landstraßen links der Donau sucht. |
Freitag, 7. August 2003:Schon vor 8 Uhr sind wir nach dem Frühstück zum Bahnhof geradelt. Es war spannend, würde man unsere Fahrräder mitnehmen? Der Zug, Abfahrt um 8.20 Uhr nach Moskau, stand bereit. Wir stellten unsere Räder ganz vorne, direkt hinter der Lok, in den Einstiegsraum, in diesem Wagen waren auch unsere Sitzplätze reserviert. Ein jüngerer Schaffner hatte zunächst nichts gegen unser Gepäck. Kurz vor 8.00 Uhr inspizierte der sogenannte Zugchef unser Vorhaben, wir wurden herausgeholt. Der Zugchef teilte uns mit: Bicicle no!. Eine andere Alternative, es musste sich wohl um die Möglichkeit gehandelt haben, das Fahrrad irgendwo aufzugeben und per Post- oder Gepäckwagen schicken zu lassen, wurde uns nur auf Serbisch gesagt, wir verstanden aber so gut wie gar nichts. Obwohl noch genügend Zeit gewesen wäre, war auch keiner der Herren bereit, uns die Aufgabestelle zu zeigen. Wir stellten uns blöd, irgendwann verlangte man unsere Tickets, das Vorhandensein der Reservierung dürfte schließlich den genervten Zugchef dazu bewogen haben uns die Räder trotzdem mitnehmen zu lassen. Wir waren sehr froh, als um 8.20 Uhr der Zug mit uns aus dem Bahnhof rollte und die Räder noch im Vorraum standen. Bei der Fahrkartenkontrolle wurde uns eine Gebühr von 400 Dinar aufgebrummt, vermutlich eine Gebühr für großes Gepäck, aber eine Fahrradkarte bei uns kostet mindestens so viel! |
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