Geschichte Südwest-Irlands 1 Diese Ausführungen hat uns freundlicherweise Herr Elsholz
aus Berlin zur Verfügung gestellt.
Frühzeit Zur letzten Eiszeit war die Halbinsel Beara völlig mit
einem Gletscher überzogen, die alten Gebirge wurden zum
Teil abgeschliffen, Täler versanken unter dem Meeresspiegel
(z.B. Kenmare River) und es bildeten sich beim Abschmelzen eine
Reihe von Gletscherseen, die heute noch vorhanden sind. (Seitenanfang) Nach der Zeitenwende Bereits zur Zeitenwende wurde Irland von verschiedenen fremden Völkern besucht, vor allem die Römer besuchten die Küste von Beara wegen der Kupfer- und Edelmetallvorkommen, hinterließen aber keine Kultureinflüsse. So konnten sich die Kelten mit ihrer Religion und Tradition ungestört entfalten. Die sehr große Zahl von alten keltischen "Stone Circles" , "Standing Stones", ergänzt durch "Wedge Graves" und "Ring Forts" auf Beara zeugen von dieser Vergangenheit. Allein in der nahen Umgebung vom Haus gibt es drei "Stone Circles", der bekannteste kurz vor Ardgroom. Ab dem 4. Jahrhundert n.Chr. wurden zusätzlich noch "Ogham Stones" errichtet, die eine Denkmalfunktion hatten und z.T. sehr hoch waren.. Ein sehr imposanter Ogham-Stone (der höchste in Westeuropa, 4,7m) steht in Ballycrovane. Die Christianisierung begann im 5. Jahrhundert durch St.Patrick,
dem Schutzheiligen von Irland. In kurzer Zeit breitete sich das
Christentum vollständig in Irland aus, die alten Klöster
und Einsiedeleien sind dafür ein Zeugnis (z.B. Skellig St.
Michael, Beehive Houses). (Seitenanfang) Mittelalter Ab etwa dem 13. Jahrhundert begannen sich die Engländer
(Normannen) zusehends mehr für Irland zu interessieren und
versuchten die Insel in ihren Machtbereich einzugliedern, was
für lange Zeit nur teilweise gelang. Königin Elisabeth
I von England (1533-1603) übte zusehends mehr Druck auf
Restirland aus, der sehr "schlitzohrige" König
von Munster, McCarthy von Blarney Castle (Cork) fand aber immer
neue Auswege, um die Engländer aus Süd-West-Irland
möglichst fernzuhalten und zu ärgern (Geprägt
von Königin Elisabeth I: Don`t talk Blarney = rede keinen
Unsinn, heute noch in England als Redewendung benutzt). Unter
anderem verpachtete er Fischereirechte an die Spanier (!), die
auf Beara kleinere Fischereibe-triebe (Fischöl aus Heringsfischen)
betrieben. Einige Überreste dieser Anlagen sind noch auf
Noels Grundstück und auf Collorus zu finden. Diese Handlungen
führten aber u.a. auch zur großen Schlacht bei Kinsale
(1601) und kriegerischen Auseinandersetzungen auf Beara, die
Iren hatten erhebliche Verluste zu beklagen. Das ursprünglich irische Land wurde von Cromwell an treue
Gefolgsleute verteilt, ein großer Teil der Halbinsel Beara
und angrenzendes Land an Sir William Petty. Petty und seine Nachfolger
versuchten, wie vorher schon in Ulster und im Bereich von Dublin,
englische Bauern, Fischer und Handwerker anzusiedeln (plantations),
was aber gerade auf Beara nicht sehr erfolgreich war, da die
einheimischen O`Sullivan-Clans passiven und z.T. auch aktiven
Widerstand leisteten und es immer wieder zu kleineren "kriegerischen"
Auseinandersetzungen kam. So wurde z.B. eine kleine englische
Siedlung am Kenmare River in Tuosist viele Wochen lang belagert
und von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten, indem ein Bach
einfach umgeleitet wurde. Hinzu kam, daß das Land, ganz
im Gegensatz zu Shannon, Dublin und Ulster, wenig fruchtbar ist
und es einen langandauernder Kampf kaum rechtfertigte. |