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Türkische Ägäis: Mit dem Fahrrad durch die Westtürkei

1. Etappe: Von Kusadasi nach Ephesos

Türkische Ägäis

[Essen&Wohnen | Orte am Weg | Kurzbeschreibung | Karte | Anschlusskarten ]

 

Kurzbeschreibung:



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Die erste Radtour ist mehr eine Kulturtour.
Wir erklimmen bei Kusadasi den Hügelkamm und genießen dabei einen sehr schönen Ausblick auf das Meer und die Küste.
Über kleine Landstraßen radeln wir in das herrlich restaurierte Ephesos, die frühere Hauptstadt Kleinasiens. Hier waren Kultur und Wissenschaft zu Hause.
In einem traditionellen Hirtencamp essen wir Gözleme und radeln dann zum Artemistempel bei Selcuk.
Hier steht auch die Johannesbasilika, die das Grab des Evangelisten Johannes enthält.
Über einen Strandstopp bei Pamucak radeln wir wieder nach Kusadasi zurück.

Wir reisten mit einer organisierten Tour der Firma Inselhüpfen in Konstanz.

 

Streckenlänge: 40,0 km,
Fahrzeit: 3 bis 4 Stunden,
Höhenmeter: 150 m

Hier finden Sie Panoramabilder dieser Fahrradtouren: -> Panoramen 

 

Karte:



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Karte der Radtour von Karine nach Abkük

  

Radreiseführer:


Orte am Weg:



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Kusadasi
Ephesos
Selcuk
Pamucak
Kusadasi

Kusadasi

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Nach Ankunft auf dem Flughafen Bodrum um 24.00 Uhr waren wir von einem Edel-Vito mit Ledersitzen abgeholt worden und in zweistündiger Fahrt erreichten wir unser Segelboot, die "Flash 7" im Hafen von Kusadasi.

Heute morgen ist Frühstück um acht. Völlig gespannt nahmen wir an dem riesigen Tisch an Deck Platz. 20 Personen haben hier gemütlich Platz.
Hier sehen wir - als einzige Spätankömmlinge - unsere Mitreisenden das erste Mal. Man macht sich bekannt, begrüßt sich und hier gibt es glücklicherweise nur Vornamen und wirklich nette Mitfahrer.
Zwei Reiseleiter gibt es: Stefan (aus Nürnberg), der Kunstgeschichte und Radfahren liebt und Ali (mit mongolischer Abstammung, teilweise in Deutschland aufgewachsen), unser türkisches Allroundtalent.

Das Frühstück kommt: Tomaten und Gurken, verschiedene Käse, Oliven, aber auch Paprika, Nutella, Gelee, Marmelade und Honig. Ein Frühstücksei ist auch dabei. Kamen wir zum Schlemmen oder zum Radfahren?

Das erste Frühstück Das erste Frühstück (Bild laden)

Am Kai stellen die beiden Reiseleiter Stefan und Ali die Räder ein. Jeder erhält sein individuell eingestelltes (Größe, Rahmen) 21-Gang Fahrrad. Die Sitzposition wird nochmals kontrolliert. dann geht es los.

Die Räder werden noch gerichtet Die Räder werden noch gerichtet (Bild laden)


Zuerst fahren wir quer durch das quirlige Hafenstädtchen Kusadasi, folgen zunächst der Durchgangsstraße und zweigen dann am Hang nach links auf eine wenig befahrene Küstenstraße ab.
Hier kommt gleich mal die erste Steigung, dafür hat man von oben aber eine schöne Aussicht.

Blick auf die Bucht von Kusadasi Blick auf die Bucht von Kusadasi (Bild laden)

An verschiedenen Hotelanlagen vorbei geht es weiter hoch auf die Hügelkette.
Die erste Trinkpause verschafft uns einen Überblick über die Gegend und Stefan erläutert uns das geografische Umfeld.

Die erste Pause Die erste Pause (Bild laden)

Wir folgen einer neuen, wenig befahrenen Straße und dürfen nun die ganzen erstrampelten Höhenmeter in einer schönen Talfahrt genießen.

Im Tal zweigt eine ganz kleine Landstraße nach rechts ab und durch eine Allee radeln wir auf Ephesos zu.

Der Weg nach Ephesos Der Weg nach Ephesos (Bild laden)

Schon am Eingang erkennt man die Reste der gigantischen Ummauerung der antiken Stadt.

Ephesos

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Schneller als erwartet sind wir in Ephesos angekommen und uns bleibt noch etwas Zeit, bis die offizielle Reiseführerin ankommt. In der Türkei dürfen nur geprüfte Fremdenführer Gruppen durch antike Stätten leiten.
Das mag zwar oberflächlich eine Einschränkung sein, aber wie in unserem Fall sind dies sehr sehr kompetente Menschen, die mit Freude die Geschichte ihres Landes fundiert präsentieren.

Wir selbst stöbern bis zum Beginn der Führung in den Läden und finden natürlich sofort traditionelle Kleider für Heike und Regina.

Soll ich, oder soll ich nicht Soll ich, oder soll ich nicht (Bild laden)

Unsere Führerin heißt Fatma und spricht sehr gut deutsch.

Sie führt uns zu einer Säulenallee. Hier setzen wir uns im Angesicht des großen Theaters und bekommen einen allgemeinen Überblick über Entstehung und Geschichte der Stadt.

Informationen im Sitzen Informationen im Sitzen (Bild laden)

Ephesos wurde von den Amazonen über 1000 vor Christus gegründet und trägt den Namen einer ihrer Königinnen. Anschließend lebten hier die Ionier, die Lyder und danach besiegten es die Perser.

Der berühmte Artemis-Tempel, eines der sieben Weltwunder, stand ebenfalls hier in Ephesos. Er wurde vom Lyderkönig Kroisos (Krösus=reicher Mann) 560 v. Chr. finanziert. Artemis war eine Tochter des Zeus und Zwillingsschwester von Apoll.

Gegen die persische Herrschaft erhoben sich wiederum die ionischen Städte 500 v. Ch.; die Perser schlugen den Aufstand jedoch nieder.
Im Jahre 334 v. Ch. kam Alexander der Große in die Stadt, der die Perser aus Anatolien vertrieben hatte und hier auf gar keinen Widerstand mehr stieß, die Perser waren bereits geflüchtet.
Er setzte der Minderheitenregierung ein Ende und rief eine an ihn gebundene Volksregierung aus. Diese Phase war der Beginn eines goldenen Zeitalters für die Stadt. Die Einwohnerzahl lag damals bei rund 300.000, dabei wurden Sklaven und Bedienstete gar nicht mit gezählt.

Das große Theater von Ephesos Das große Theater von Ephesos (Bild laden)

130 v. Chr. wurde die Stadt an das römische Reich angegliedert und zur Hauptstadt deklariert. Sie war die größte Metropole Asiens und wichtige Handelsstadt.
Damals war es ja noch eine Hafenstadt und lag direkt am Mittelmeer, heute liegen die Ruinen rund 7 km vom Wasser entfernt, weil die immense Verlandung des Flusses Mäander die Flussmündung ins Meer getrieben hat.

262 nach Chr. wurde Ephesos von den Goten geplündert und zerstört. Danach fand die Stadt nicht mehr zur alten Macht zurück.
Jedoch fand von Ephesos aus die Verbreitung des Christentums durch die Apostel Paulus und Johannes statt und deshalb gibt es hier auch Reste der ersten Kirche im Namen der Mutter Maria.
Durch die fortgeschrittene Verlandung im 4 Jh. nach Chr. verlor die Stadt an Bedeutung und wurde verlassen.

Wow..... jetzt braucht der Kopf erst mal eine Pause und wir beginnen die Rundwanderung an der alten Hafenstraße.

Ephesoso Die Hafenstraße Die Hafenstraße (Bild laden)

Die Hafenstraße führte vom Hafen zum großen Theater, das für die Öffentlichkeit zugänglich war.
Aktuell wird in den Hafenthermen gearbeitet, deshalb ist dieser Bereich nicht zugänglich. In den Hafenthermen waren die Bäder untergebracht.

Alle Besucher, die per Schiff ankamen, mussten bzw. durften sich waschen, bevor sie die Stadt betraten, erzählt uns Fatma.

Das große Theater bot 24.000 Besuchern Platz und wurde in der hellenistischen Zeit (3 Jh. vor Chr.) erbaut. Für uns ist es natürlich auch ein herrliches Fotomotiv.
Weiter geht es auf der so genannten Marmorstraße.

Unter der Straße befindet sich bereits ein früh entwickeltes Kanalisationssystem mit riesigen Ausmaßen.

Kurz vor der berühmten Celsus-Bibliothek findet sich ein interessantes Zeichen auf den Marmorblöcken: Ein Fußabdruck, ein Herz und ein Frauenkopf...... Zeichen für den Weg zum Freudenhaus, das sich um die Ecke befindet.
Die Menschheit hat sich also nicht viel verändert.

Ephesos: Weg zum Freudenhaus Weg zum Freudenhaus (Bild laden)

Das bekannteste Highlight von Ephesos ist die Celsus-Bibliothek, von der die Fassade wieder restauriert wurde. Ursprünglich ließ Tiberius Julius Aquila rund 100 nach Chr. das Gebäude als Grabmal für seinen Vater Julius Celsus Polemeanus errichten.
Aber allein schon die Fassade ist von beeindruckender Schönheit und Eleganz und man muss eine ganze Weile schauen, um alle Feinheiten zu bewundern. Die Statuen, deren Originale in Österreich stehen, zeigen die Tugenden von Celsus: Sophia (Tugend), Epistheme (Wissenschaft), Ennoia (Schicksal) und Arete (Intelligenz).

Die bekannte Celsus-Bibliothek Die bekannte Bibliothek (Bild laden)

Panorama der Bibliothek

Celsus-Bibliothek (Rundumsicht laden)

Nur ein kurzes Stück weiter befindet sich dann wieder ein ganz weltlicher Platz: die öffentlichen Toiletten. Faszinierend, was früher schon gemacht wurde. Der große Raum diente dem Gedankenaustausch und bot viele „Sitzplätze“.
Die kalten Steinsitze wurden angeblich von den Sklaven vorgewärmt, sie waren also die Vorsitzenden der Toiletten. Unter den Steintoiletten befand sich ein Wasserablauf, durch das leichte Gefälle des Raumes spülte es automatisch die Exkremente Richtung Kanalisation.

Ephesos - Latrinen Die öffentlichen Latrinen (Bild laden)

Anschließend erreichen wir den Hadrianstempel in der Kuretenstraße, dessen Eingang noch gut erhalten ist. Im Architrav über der Tür ist eine halbnackte Medusa dargestellt, diese Figur wird uns noch oft begegnen.

Ephesos Hadrianstempel Der Hadrianstempel (Bild laden)

Die Kuretenstaße, wo wichtige Gebäude standen, führt zur Staatsagora.
Fatma hält immer wieder an und erklärt schöne Details.

Das Herkulestor (Bild laden)

Die Staatsagora war nur wichtigen religiösen und politischen Versammlungen vorbehalten – also der Marktplatz für die Promis.... wie man sieht.....

Staatsagora in Ephesos Panorama laden

Jetzt sind wir am oberen Ende der freigelegten Stadt angekommen und nehmen im dortigen Theater Platz.

Das Fahrrad-Tour-Team Das sind wir (Bild laden)

Selcuk

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Am Ausgang erwartet uns schon der Verkäufer der Bauchtanzkostüme und bietet uns Apfeltee und frisch gepressten Orangensaft an.
Wir probieren die Kleider an und werden auch nach einigem Handeln einig.

Regina als Bauchtänzerin Schön sieht es aus (Bild laden)

Ein rotes (Heike) und ein blaues (Regina) Kostüm wandert in unsere Taschen.

Die Gruppe ist schon gestartet und Stefan fährt mit uns zum nächsten Stopp. Freundlicherweise transportiert er auch Reginas Einkauf.

Kurz darauf erreichen wir die Gruppe beim nächsten Halt, einer Art Zelt-Lokal. Barfuß betreten wir das mit vielen Teppichen ausgelegte Zelt und nehmen auf Kissen Platz. Ein ganz malerischer Eindruck.
Ali bestellt uns Gözleme, eine Art dünnen, gefüllten Flammkuchen mit Spinat, Käse und Fleisch, dazu Airan, ein Nationalgetränk (ein leicht gesalzener Joghurt).
Das alles schmeckt super und erfrischend und Ali erzählt uns einiges über seine Heimat und die verschiedenen Bräuche.

Pause im Nomadenzelt Pause im Nomadenzelt (Bild laden)

Nach einem türkischen Mokka zum Abschluss radeln wir weiter in Richtung Selcuk.

Wir halten am Artemistempel, der in der Antike eines der sieben Weltwunder war.
Leider ist nicht mehr viel zu sehen. Nur noch eine Säule steht, der Rest ist im morastigen Gelände versunken. Dafür brütet auf der Säule ein Storchenpaar.

Der Artemistempel in Selcuk, Ephesos Der Artemistempel (Bild laden)

Auf einem Hügel über dem Tempel sieht man ein byzantinisches Kastell aus dem 6. Jahrhundert.

Die Johannesbasilika Die Johannesbasilika (Bild laden)

Am Fuß des Hügels liegt die Johannesbasilika, die das Grab des Evangelisten Johannes beinhaltet. Dieses Bauwerk gründet auf noch älteren Mauern.
Auch Selcuk wäre eine Besichtigung wert. Das dortige Museum beherbergt wertvolle Funde des Artemissions und aus Ephesos.

Wir radeln wieder zurück und erreichen eine Hauptstraße, der wir kurz folgen. Danach zweigen wir zum Strandbad Pamucak ab.

Pamucak

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Dort gibt es einen öffentlichen Strand, der von zahlreichen Schülern besucht ist.

Wer mutig ist, badet Wer mutig ist, badet (Bild laden)

Die Sonne scheint zwar kräftig, aber ein kalter Wind vom Meer her überredet schließlich doch nur ein paar harte Radler ins Meer zu gehen.

Der restliche Weg ist zwar nicht mehr weit, aber steil. Wir radeln zunächst auf einer neu gebauten Straße am Meer entlang und kämpfen uns dann wieder auf den Bergkamm hoch, um dann mit herrlichen Ausblicken wieder nach Kusadasi hinab zu radeln.

Blick in eine Bucht bei Kusadasi Blick in eine Bucht (Bild laden)

Der erste, wunderschöne Tag neigt sich dem Ende
Das Abendessen an Bord besteht aus frischer Dorade, Kartoffeln, Salat, ganz leckerem Seegras-Gemüse, dazu trinken wir einen türkischen Rotwein.
Zum Dessert gibt es frische Kirschen und ganz am Schluss natürlich einen Raki.
So kann es weitergehen...
In der Kajüte schauen wir uns am Laptop die obligatorische Diashow unserer digitalen Bilder an.

Ansclusstour


Übersicht aller Fahrradtouren in der Türkei

Fahrrad-Tour Radtour: Kusadasi - Ephesos - Selcuk - Kusadasi, Länge: 40,0 km
Fahrrad-Tour Radtour: Karine - Milet - Didyma - Abkük, Länge: 60,0 km
Fahrrad-Tour Radtour: Abkük - Iassos, Länge: 45,0 km
Fahrrad-Tour Radtour: Iasos - Bodrum, Länge: 82,0 km
Fahrrad-Tour Radtour: Körmen - Knidos, Länge: 42,0 km

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