fahrrad-tour.de fahrrad-tour.de Übersicht aller beschriebenen Radwege Überblick aller beschriebenen Radtouren in Deutschland Überblick aller beschriebenen Radtouren in Europa Tagebücher unserer Radtourbeschreibungen



Radtour von Oslo bis zum Nordkap

(21.7. – 17.8.2003)

Mit dem Fahrrad quer durch Norwegen bis zum Nordkap



Falls Sie weitergehende Fragen haben, können Sie Uwe gerne mailen: Uwe_Korndoerfer@web.de

 

Kurzbeschreibung:

Drei Männer treffen sich um einen Traum zu realiseren: Die Radtour von Oslo bis zum Nordkap.
Länge: ca. 2400 km
Zeit: 155 h Fahrt
Höhenmeter: 28306m 

 

Ich und noch drei andere Verrückte fuhren vom 21.07.2003 bis zum 17.08.2003 zum Nordkap.

Start in Oslo.
Die Tour führte bis Trondheim im südöstlichen Norwegen auf gut aus gebauten Straßen. Als Grundlage der Planung wurde ein Reisebuch vom Kettler Verlag verwendet, was sich aber später als absolut falsch herausstellen sollte.
Treffpunkt war der 21.07. in Oslo auf dem Bokstad Campingplatz.

Oslo

Da wir uns nur für diese Tour getroffen haben zogen wir es vor, auch dem Wetter zu folge, uns beim Bier und einem Imbiss näher kennen zu lernen. Das Wetter zeigte sich von seiner schlechten Seite und wir bekamen Angst das es auf der Fahrt auch so werden würde.
 
Start war am 22.07 und es begann die Fahrt auf der E 35 über Hohnefoss nach Dokka, welches wir aber nicht schafften und somit genötigt waren bei Norwegern auf dem Grundstück (nach fragen) zu nächtigen. Verpflegung hatten wir noch mit und das Wasser Problem klärte sich auch Dank der Bewohner. Es war eine sehr ruhige Nacht da nicht mehr als 6 Autos auf der Straße fuhren.
 
Am 23.07 fuhren wir an dem Fjord der uns schon am Vortag bekleidet hatte weiter so das wir durch Dokka und andre schöne kleine Ortschaften kamen. Wir schlugen unser Nachtlager im Wintersportort Lillehammer auf dem Campingplatz auf und waren einiger Maßen enttäuscht über den schlechten Zustand des Campingplatzes und die Raffgier der Deutschen Mitarbeiter, diese wollten für das Laden von Handys Geld haben!!!!.
Dies war aber die einzige Art von Unfreundlichkeit auf der Fahrt. Die Stadt selber war wiederum sehr gepflegt und lud uns zum verweilen auf.
 
Der 24.07 war der Tag auf unsere Fahrt wo die Träume starben! Am Anfang erwähnte ich das Reisebuch von Kettler, wir glaubten wirklich etwas gutes zu besitzen und wurden jämmerlich enttäuscht. Es war darin die Rede von einer 10km langen Steigung und danach etwas hügelig .
Wir alle waren Camper und hatten mindestens 2000 km Vorbereitung hinter uns und glaubten es wäre zu schaffen das mit dem Berg. Leider war der Berg den man uns Anzeigte das kleinere Problem, mit unseren 25-30 kg Ausrüstung kamen uns fast die Tränen als wir den Rest sahen. In Ringebü wurde es noch härter. So das wir begannen bei ca. 10% Steigung zu schieben. Zu unserem Glück befand sich eine Gaststätte auf dem Campingplatz so das wir duschen konnten.
 
Aus Platz und Zeitgründen fasse ich ein wenig zusammen.
Vom 25.07. bis 28.07. quälten wir uns durch die Berge Norwegens immer das Etappenziel Trondheim im Blick. Dabei kamen wir auch auf dem Weg von Mäsaplasen nach Atna über eine Hochebene wo bei 1000 m die Baumgrenze war und dazu noch starker Wind mit Regen auf zog. Ohne Unterstand mussten wir in die Regenpelle. Danach wurde das Wetter wieder besser und auch unser Weg führte wieder von Plateau wieder herunter. Im Nach hin ein war es eine sehr schöner Natur. Aus Zeitmangel war nur eine kurz Visite in Rörros möglich. Dies war eine alte Bergwerk Stadt, die sich jetzt aber auf Silber Schmuck verlegt hat.

Bei den letzten 10 km vor Trondheim zerlegte es mir mein Megarice Ritzel welches man mir in Deutschland als Top Qualität verkaufte. Es war ärgerlich aber kein Problem da die Läden in Trondheim und die Werkstätten offen hatten.
Hier setzten wir dann mit der Fähre über den Trondheim Fjord über, diese Verkehrsmittel(Fähre) sollte uns noch öfters begegnen.
 
Vom 29.07 folgten wir der Küstenstraße um ein wenig vom Atlantik zu sehen, da wir später nach Mo i Rana nur noch E6 fahren werden wollten wir uns auch das ansehen.

Es war von der Natur eine schöne Abwechslung was sich uns da bot, aber ständig waren Steigungen mit bis zu 10 % zu bewältigen die nicht angezeigt wurden und wenn stimmten die Schilder so wie so nicht. Das ging bis zum 02.08 so weiter. Da war dann Mo für uns ein Etappen Ziel. Eine Jugendherberge suchten wir vergebens, fanden aber eine Wiese auf der schon zwei Mädchen aus Deutschland campierten.

Somit hatten wir das Problem gelöst und hatten zur Abwechslung auch mal ander Gesprächspartner gefunden. Der Weg der Mädchen führte am anderen Morgen in die Richtung aus der wir kamen, so trennte ich mich von meiner Karte für dieses Gebiet, mir nutzte diese nichts mehr und sie wurde ja gebraucht.

 
Der 03.08 brachte uns auf der E6 über den Polarkreis. Es begann mit 80 km sanften Ansteigen ca. 3-4 % das Wetter was ganz gut und wir kamen gut voran. Allerdings wurde die Natur je weiter wir nach Norden kamen immer karger. Die Berge waren meistens nur noch mit Flechten bewachsen und Bäume(Krüppelkiefern und Birken) wuchsen nur noch an geschützten Stellen. Aber Blaubeeren gab es in rauen Mengen. Mit Tieren in Form von Rentieren und Elchen war nichts, gar nichts. Die ersten Rentiere sahen wir erst in der Nähe von Hammerfest, da liefen diese frei herum wie Kühe in Indien.
Nachdem wir am Polarkreis angekommen sind wurde ein Kleidungswechsel notwendig, da ein Unwetter Aufzog und plötzlich sehr Kalter Wind auf kam, so das wir mit Schnee rechneten, es blieb aber nur bei Regen und das heftig.
Die Nacht verbrachten wir im Polar Camp Pokland.

 
Mit dem 04.08 begann eine andere Ära der Hindernis Bewältigung. Waren bei vielen Bergen Umgehungsstraßen gebaut wurden waren hier erst klassige Tunnelbauer am Werk gewesen. Was ich bis dahin nicht wusste war die Nerven Anspannung bei solchen Tunnel Fahrten, die meistens bei einer Länge von 1 km begannen und bei 6-7 km endeten. Davon gab es aber jede Menge. Der Höhepunkt des ganzen war der Tunnel zum Nordkap, er war 7,2 km lang und ging 9% hinein und 9% heraus. Du meinst jedes Mal auf einer Schnellbahnstrecke zu laufen, da der Lärm unerträglich ist und auch bis zu dem Zeitpunkt wo das Fahrzeug an dir Vorbei fährt nicht bekannt ist was da kommt. Als Stress pur!!.
 
 
Unser Weg führte wie schon vom 03.08 auf der E6 entlang, die Abwechslung lieferte uns die Natur, die trotz der rauen Klimabedingungen voll in die Zauberkiste gegriffen hat um uns zu überraschen(nicht ernsthaft), nein wir waren überrascht von der Schönheit was sich uns bot. Der einzige Höhepunkt auf den nächsten Tagen war der Besuch der nördlichsten Stadt der Welt Hammerfest. Für europäische Verhältnisse ist es nur ein kleiner Ort mit ca.. 3-4000 Bewohnern. Hier muss im Winter und in der Polarnacht mächtig was los sein mit Wetterunbilden.

Wir nutzten auch Skaidi um einen Ruhetag zu haben und uns etwas zu pflegen. Da wir auf der ganzen Fahrt nur zwei Tage zur Erholung hatten war das Notwendig.
 
Der 16.08 war von Beginn an geprägt, das wir bis zum Tunnel der zum Kap führt kommen wollten, das war unser Ziel für den Tag. Trotz der Überwindung wieder einer Hochebene die uns aber weniger Probleme machte als geplant wurde das Tages Ziel immer weiter verlängert. Gegen 16 Uhr waren wir am Tunnel und entschlossen uns nach einer Rast mit Stärkung in Form einer Brühe mit Brot den Sprung durch den Tunnel zu wagen, Wir taten es und nach einigen Schwitzen waren wir auf der andere Seite und begannen einen Platz für die Übernachtung zu suchen. Diese fanden wir dann auch 25 km vor dem Kap im Nordkapp Camping.
 
Der 17.08 war dann unser Tag, es begann mit 3 km und 9% Steigung (1,5 waren angezeigt), danach folgte starker Gegenwind mit Nieselregen der dann stärker wurde und Nebel. Dass ganze ohne Fahrbahnmarkierung und Begrenzung in Form von Leitplanken. Auf der einen Seite waren Felswände und auf der anderen ging es unweigerlich bei Fahrfehlern Berg ab!!. 
Auch die letzten und härtesten Berge hielten uns nicht von unserem Plan ab, das Kap zu erreichen. Das schönste war aber, je weiter wir in den Norden kamen desto mehr wurden wir von Motorradfahrern gegrüßt, egal welcher Nation.
Dann lag das Kap im Nebel vor uns, es war uns egal.
Wir hatten das geschafft von was ich einige Jahre lang für unmöglich gehalten hatte. Für einem Moment lichtete sich der Nebel und wir konnte Bilder zur Erinnerung machen.

 
Pläne für weitere Reisen hätte ich schon, nur im Berufsleben und in dieser Zeit bekomme ich nicht genügend Zeit für weitere solche Abenteuer.

Nur noch ein paar technische Daten:

Länge ca. 2400 km Tacho Abweichungen!!
Zeit: 155 h Fahrt
Höhenmeter: 28306m    


(Seitenanfang)

 

Übersicht "Ihre Touren"

Übersicht "Aller Touren"