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Mit dem Fahrrad über die Alpen

Radweg Lindau - Comer See übder den Splügenpass über die Alpen

 

Alpenradtour: Von Lindau über den Splügen zum Comer See


Stand: 07.06.2018


1. Etappe: Lindau über Chur nach Thusis
2. Etappe:
Thusis, Via Mala, Splügenpass, Comer See
3. Etappe:
Am Comer See entlang nach Bellagio und zurück

Kurzbeschreibung:

Unvergessliche Alpentour von Lindau dem Rhein entlang über Thusis zum Splügenpass, von dort dann direkt über den wenig befahrenen Splügenpass nach Chiavenna.
Aus Zeitgründen fahren wir nur bis zur Villa Carlotta, setzen zur Besichtigung nach Bellagio über und fahren mit dem Boot wieder zurück.
Wer Zeit hat kann den Comer See umfahren oder weiter in Richtung Bergamo fahren.
Wir fuhren die Strecke Anfang Juli an einem sehr heißen Wochenende.
Wer die Strecke nach fahren will, sollte sich erkundigen, ob der Splügen schneefrei ist. Windjacken sind sehr empfehlenswert.
Falls Sie mit der Bahn zurückfahren wollen, bietet es sich an, nach Bellinzona weiterzufahren. Von dort gibt es sehr gute Verbindungen nach Deutschland und die Schweiz.

Tourbeschreibung:
Die Tour folgt von Lindau aus dem Bodenseeradweg und zweigt an der Rheinmündung auf den Radweg nach Liechtenstein (Vaduz). Auf dem Rheindamm führt die Strecke weiter durch die Schweiz nach Chur.
Kurz darauf folgt sie dem Hinterrhein bis Thusis und erklimmt durch die äußerst schöne Via Mala -Schlucht an Höhe bis zum Ort Splügen. Von hier aus überquert man den wenig befahrenen Pass auf der Straße. Die Abfahrt im engen Tal nach Chiavenna ist herrlich.

Karte

Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike

Rund um den Comer See

 





Interaktive Karte:


Mit den typischen Google-Werkzeugen können Sie in der Karte navigieren.

Dargestellt mit GPX_viewer von Jürgen Berkemeier

 

1. Tag: Von Lindau nach Thusis

Lindau


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Abfahrt mit dem Auto um 5.30 Uhr in Weil der Stadt.
Es ist recht früh und es geht flott. Entlang des Bodensees suchen wir verzweifelt nach einem geöffneten Cafè.
Kurz nach 7.30 Uhr parken wir in Lindau nahe dem Bahnhof. Auch hier sind noch alle Lokale geschlossen, erst in Hafennähe finden wir zwei Hotels, die auch fremden Gästen Frühstück servieren. Natürlich entscheiden wir uns für das Hotel mit Frühstücksbuffet, schließlich steht uns einiges bevor. Bis 9.30 Uhr schlemmen wir vor uns hin.

Jetzt werden der Tacho und Höhenmeter eingenullt und es geht los.
Von Lindau führt uns der gut ausgeschilderte Fahrradweg direkt am See entlang vorbei am Freibad zur Zollstation Lochau. Die Bergsicht ist traumhaft, es herrscht noch Föhn.
Freundlich winkt uns der Zöllner den Weg nach Österreich.

Bedingt durch die großen Unwetter der Vortage liegen am Strand unzählige angeschwemmte Bäume. Das österreichische Militär ist überall mit der Entsorgung beschäftigt.

In Bregenz halten wir uns in Richtung Hard und bemerken, dass die Fahrradroute dieses Jahr zugunsten der Fußgänger noch weiter in das Landesinnere verlegt ist.
Nach der Rheinbrücke reihen wir uns auf der in Richtung Quelle rechten Seite ein und folgen dem Fluss neben dem Damm. Vorbei an St. Margarethen auf Schweizer Seite, wechseln wir nach Listenau auf die österreichische Seite, weil hier der Fahrradweg durch ein traumhaftes Naturschutzgebiet entlang von Altrheinarmen führt.
"Spiegelseen", vielfältige Pflanzenwelt, kurz: viele Fotostopps, verlangsamen nun die Reise.

Der Altrhein (Bild laden)

Die Berge entlang des Rheins nehmen nun an Höhe zu und manche schneebedeckte Spitze erinnert an die kalten Vorwochen.
Ohne große Zollkontrollen fahren wir ab Bangser auf liechtensteinischen Wegen. Was uns auffällt sind die riesigen, gepflegten, gegeneinander konkurrierenden Sportanlagen eines jeden Ortes.





Vaduz


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Vaduz ist unser Mittagsziel. Tausende Touristen mit schwarzen Lederkoffern, teils asiatisch und mit schwarzen Haaren, teils vom Ländle mit "einem Köfferle Erspartem" auf dem Weg zu einer der Banken. Der große Rest kommt aus Amerika auf Sightseeingtour.

Unter der fürstlichen Burg nehmen wir unser Mittagessen ein. Erst ein frischer Salat, dann Felchen auf exotische Art beim Karle, Hackbraten auf liechtensteinische Art bei Thomas. Radler für beide.

Rheindamm Rheindamm (Bild laden)

Weiter geht's auf dem linken Rheindamm vorbei an Triesen nach Balzers. Hier überqueren wir den Rhein und fahren an der rechten Seite vorbei am über 1100m hohen Fläscherberg. Wie abgebrochen wirken die schroffen Felswände und zeigen die wilden Verwerfungen in den Steinschichten.
Bei Fläsch überqueren wir wieder den Rhein. Ein hilfloser Franzose mit Peugeot fragt uns auf dem Fahrradweg verzweifelt nach dem Weg nach Sargans. Daß er zurück Richtung Autobahn muss, glaubt er uns nicht. Vielleicht steht er immer noch dort.

Weiter geht es nun auf gewalzten Feldwegen in Richtung Landquart. Weil das Thermometer sich jetzt an der 30°C-Grenze bewegt, suchen wir verzweifelt nach einer Wirtschaft. Leider ist immer die Eisenbahnlinie dazwischen.
Erst in Zizers finden wir in einem Sporthotel die ersehnten Apfelschorle (jeder 2 große).
Das Tal verengt sich nun und nimmt langsam an Steigung etwas zu. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir Chur.



Chur


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Erst wird getrunken, dann folgt Kultur: hypermoderner Busbahnhof, sehr schöne mittelalterliche Innenstadt.
Die Läden sind noch geöffnet und wir nutzen die Gunst der Stunde und decken uns mit Geschenken (Ohrringe für die Frauen) ein. Wer weiß, ob wir unterwegs nochmals Gelegenheit zum Einkaufen finden.

Gegen fünf machen wir uns auf den Weg in Richtung Domat. Dort trennt sich der Rhein in zwei Arme. Wir folgen dem "hinteren Rhein".
Ein sehr enges, steiles Tal ohne Wege - die Straßen sind in Tunnels geführt - bringt uns den ersten Eindruck, was uns noch bevorsteht. Auf Schotterwegen müssen wir nun innerhalb kurzer Distanz knapp 200 Höhenmeter bewältigen.
Wegen irrtümlicher Beschilderung, Fahrrad- und Wanderweg sind hier teilweise dieselben Routen, fahren wir noch höher als wir müssten. Dafür belohnt uns ein sagenhafter Blick fast senkrecht hinunter zum hinteren Rhein.
Über teils in den Fels gemeißelte Fahrwege erreichen wir den Kurort Rotenbrunnen.

Der Dorfschüchternste zeigt uns die Brunnenstube und wir löschen den Durst an der Heilquelle.
Selbstverständlich füllen wir sämtliche Trinkflaschen mit dem kühlen Nass. Erst sehr viel später, beim Trinken aus unseren Flaschen, bemerken wir einen ekligen, metallischen Geschmack. Wahrscheinlich ist das Wasser stark eisenhaltig und nicht zum Abfüllen geeignet.

Burg Ortenstein (Bild laden)

Hoch über uns kleben Burgen und Kirchen in den Bergen. Eigentlich sollten wir hier die Landschaft genießen, aber der Berg ruft und wir müssen weiter.

Gegen halb acht - der Tacho zeigt schon zurückgelegte 146 km - erreichen wir Thusis.
Weiter oder hier übernachten?
Ein "Eingeborener" - nach der Entfernung zur Via Mala befragt - entscheidet mit seiner Unwissenheit unbewusst, dass wir bleiben.
Obwohl nach unserer bewährten Fingerprobe (ein fingerbreit beim Maßstab 1:60000 entspricht einem Kilometer) noch eine Entfernung von etwa 6 km bevorsteht, teilt uns der junge Mann mit, es seien "noch so circa 25 Kilometer"!
Soviel wollen wir uns heute doch nicht mehr zumuten.


Thusis


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Wir finden im Hotel "Weisses Kreuz" eine sehr gute Unterkunft. Nach ausgiebigem Duschen nehmen wir auf dem Dach des Hotels im Wintergarten Platz und lassen uns Bündner Spezialitäten schmecken.

Obwohl die Höhendifferenz zwischen Thusis und Bodensee nur zirka 330 m beträgt, zeigt unser addierender Höhenmeter 735 Meter. Berg und Tal, Freude und Qual?

Die Abendsonne bescheint noch den Eingang der Schlucht zur Via Mala und wir malen uns aus, was uns morgen bevorsteht.
Damit der Flüssigkeitshaushalt unserer Körper ausgewogen ist, trinken wir noch so manches Radler.

2. Tag: Via Mala und Splügen


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Früh stehen wir auf und lassen uns das Büfett schmecken. Im Lebensmittelgeschäft decken wir uns mit trinkbarem Proviant ein.

8.30 Uhr. Jetzt geht es los.
Keiner von uns hatte seither eine Vorstellung, wie steil oder flach die Strecke von Thusis nach Splügen sein wird, der "Berg", so unsere Meinung, beginnt am Splügen. Weit gefehlt!
Erst geht es bergab zum Einstieg der alten Straße in die Schlucht und dann wird es äußerst steil. Senkrecht die Bergwände rechts und links. Die Schlucht keine 50m breit. Die Straße meist in den Fels gehauen, eine alte Leitplanke, dann senkrecht zum Rhein hinab.

Wie heißt das Tal nochmals? Via Mala, zu deutsch schlechter Weg! Wir sehen wie mühsam hier in alten Zeiten den Felsen eine kleine befahrbare Straße abgerungen wurde.
Meist ist der kleinste Zahnkranz die beste Wahl. Das Gepäck (vorbereitet für Regen und Sonne) zieht schwer nach hinten.
Langsam dringen erste Strahlen der Sonne an die oberen Ränder der Schlucht.
Der Tacho zeigt meist Geschwindigkeiten zwischen 6 und 8 km/h.
Mehr staunend als fahrend erreichen wir nach einer dreiviertel Stunde den Abstieg in die Via Mala-Schlucht.

Via Mala Schlucht (Bild laden)




Gewaltig der Anblick, wie sich die Wassermassen in den Fels sägen.
Etliche Busse aus Frankreich, Schweiz und Plochingen bevölkern den Parkplatz der Schlucht. Natürlich kostet es Eintritt, wenn man ins Tal absteigen will. Aber hier herrscht uns zu viel Trubel.
Wir genießen den Anblick von oben, fahren weiter, nicht weit, weil sich hier schon wieder ein unvergesslicher Anblick bietet.

Serpentine um Serpentine schrauben wir uns nach oben.
Zillis heißt der nächste Halt. Gleitschirmflieger fliegen durch die Postkartenlandschaft.
Eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit einer ebenso alten facettenartigen, bemalten Holzdecke begeistert uns.

Die Busse lassen nicht lange auf sich warten! Erfreulicherweise ist die alte Straße, auf der wir weiterfahren, für LKWs und somit für Busse gesperrt.
Roflaschlucht heißt der nächste Glanzpunkt.
Über uns Brücke an Brücke der neuen Autobahn, unter uns der rauschende Rhein und vor uns: Serpentinen.

Sufner See Sufner See (Bild laden)

Als der Sufner See in Sichtweite kommt, wissen wir: die erste Höhenetappe ist fast geschafft. Durch ein leicht ansteigendes Tal erreichen wir kurz vor zwölf den Ort Splügen.
Höhe über dem Meer: 1457m.
Über 700 Höhenmeter liegen hinter uns.


Splügen


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Wir finden ein ansprechendes Restaurant für die letzte Mahlzeit vor dem Pass. Ein feiner gemischter Salat, gefüllte Canneloni mit Ricotta und Spinat, Erdbeerfrappee und ein Espresso sind die Henkersmahlzeit.
Nach dem Essen fahren wir über den Rhein und dann geht's los. Erst steigt die Pass-Straße ohne Serpentinen steil an, dann wird es kurz flach und wir stehen vor einem Parkplatz mit fast fünfzig Oldtimern, durchweg Engländer, die auf einem Nostalgietrip Richtung Monte Carlo unterwegs sind. Kurze Verschnaufpause!

Jetzt steigt die Straße in steilen Serpentinen. Mit dem ersten Gang - unterste "Untersetzung" - geht's weiter. Rund um uns eine Armada von Dreitausendern: Alperschallihorn (3039m), der Anarosa (3000m) hinter uns, links von uns ausschließlich "Schwarzhörner": Mittaghorn (2561m), Seehorn (2762m), Surettahorn (3027m), rechts von uns die Gruppe um den Pizzo Tambo (3279m).

Manchmal geht die Steigung fast an die Grenze. Aber man sieht den Pass schon! Absteigen gilt nicht!

Jeder Ausblick, rechts oder links, hinten oder vorne ist gewaltig. Bild um Bild füllt die Filme, vier sind schon voll.
Kurze Pause vor den letzten Serpentinen auf 1845m. Auch das werden wir noch schaffen. Durch das bedächtige, langsame Fahren bleibt viel Zeit, die Landschaft und Vegetation zu genießen. Wir sehen zum erstenmal wilde Alpenrosen blühen, alle möglichen Wurze und Kräuter, deren Namen wir nicht kennen und dann auf der Straße einen Schriftzug: 1000m.

Serpentinen (Bild laden)

Jeder Blick nach unten zeigt die zurückgelegten Kurven, wie Kringel legt sich eine Schleife zur anderen.
Zwei, drei Serpentinen später 500m, 200m, 100m und dann auf der linken Seite eine Berghütte mit Bewirtschaftung. Vor uns die Schweizer Zöllner, aber der Pass ist noch weiter oben!
Die Landschaft und der Ausblick traumhaft klar, man sieht soweit das Auge reicht. Temperatur selbst hier oben noch 23°C.
Vor dem "Berghus" sitzen einige ältere Herren, auch mit dem Velo unterwegs. Sie informieren uns, dass es oben auf dem Pass nichts zu trinken gibt, also erfrischen wir uns hier.

Noch 100 Höhenmeter seien es, circa noch 1km zu fahren. Wir trinken unsere Radler und Apfelschorle und überreichen uns dann einen beim Wirt erworbenen Sticker mit der Aufschrift "Splügen 2113m".
Die letzten Meter zur Spitze begleiten uns die unverständigen Blicke mehrerer schweizer Passrinder. Sie verstehen es wahrscheinlich nicht, dass man sich so etwas antut.

Ein freundlicher Gruß der italienischen Zöllner sagt uns : Wir sind oben! Nach dem obligatorischen Pass-Foto mit Selbstauslöser fahren wir bergab.
Ja, das haben wir uns verdient!

Splugen See Splungsee (Bild laden)


Beim Ort Monte Spluga beginnt auf 1900m Höhe ein ausgedehnter Speichersee. Windgeschützt vor den Berghängen liegen hier hunderte von halbnackten ItalienerInnen in der Sonne.
Wie unterschiedlich: auf der schweizer Seite kein Mensch, kaum ein Auto und auf italienischer Seite Trubel wie in einer Urlaubsstadt.

Wir fahren bergab, anbremsen, reinlegen, laufenlassen, anbremsen, reinlegen und laufenlassen ..........
Im ersten Dorf mit Cafeteria machen wir Halt. Ein Zweizentner-Italiener, von der Art des Indianers im Film "Einer flog übers Kuckucksnest", bedient uns wortlos.
So, wie wir jetzt mit dem Cappuccino sitzen, hatten wir es uns vorgestellt: Sonne, Cappucci und Sonnenbrille!
Weiter geht's bergab, wieder reinlegen, laufenlassen. Fast senkrecht unter uns liegt der restliche Teil der Landschaft. Superwetter und keine Anstrengung mehr, nur noch bergab.
Über 2000 Höhenmeter verteilt auf etwa 30 Kilometer bergab, eine Traumstrecke.

Blick bergab ins Tal (Bild laden )

Wir begegnen vielen Rennradfahrern, sie fahren alle bergauf, sind meistens weit über fünfzig. Alle sind perfekt in die Dresse irgendwelcher Rennställe gekleidet, man legt Wert auf Kleidung.
Campodolcino, Cimaganda, Gallivaggio heißen die Orte, die wir mühelos passieren. Ab und zu müssen wir innerhalb von Orten wieder bergauf strampeln, aber wir wissen eigentlich kann es nur noch bergab gehen.
Neben uns stürzt die reißende Mera, der Fluss, der den Comer See speist, in die Tiefe.

Auch auf dieser Seite gibt es einiges zu sehen: Kirchen auf Felsen gebaut, riesige Felsen als Reste von gewaltigen Bergstürzen. Was uns nicht gefällt: der Verkehr nimmt zu, je weiter wir ins Tal dringen.

Chiavenna


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In Chiavenna zweigen wir ab und fahren links von der Mera talabwärts. Ein Blick auf das wieder eingeschaltete Handy zeigt uns: Andreas hat schon angerufen.
Wir melden uns und schlagen Andreas' Idee, uns mit dem Motorroller entgegen zufahren und gemeinsam irgendwo zu essen, entschieden aus. Erst wird das Ziel erreicht, dann geduuuuuscht, getruuuuunnken und dann gegessen.

Die Strecke von Novate entlang dem Lago di Mezzola nach Sorico zieht sich endlos. Es ist flach geworden, unser "Bergmotor" fehlt und wir müssen wieder selbst treten.
In Sorico trinken wir unser zwischenzeitlich beliebtes "Pannacee", Bier mit saurem Sprudel. Wahrscheinlich gibt es nichts besseres!
Die Strecke am See entlang ist "echt ätzend"! Jeder Italiener weiß nichts besseres, als zu hupen, sobald er einen Fahrradfahrer sieht. Wir wissen, es dient der Sicherheit und ist gut gemeint. Die Straßen sind eng, ohne Fußwege und jeder fährt 20 km/h schneller als die zugelassene Höchstgeschwindigkeit und dann noch Fahrradfahrer, aber es nervt uns.
Bei jedem "Hupen" pressen wir schlimmste Schimpfwörter aus unseren Mündern. Es ist besser wir verschweigen die Wörter.

Gegen halb acht sind wir in Pianello di Lario und finden nach kurzen Zweifeln zum Haus von Dani und Andreas.



Cremia


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Nach einem langen Willkommenstrunk verschwinden wir in der Dusche und steigen überraschend erholt in neue Kleider.

Abendessen nach einem kleinen Fußmarsch zum nächsten Ort; wir essen direkt am See. Ein Wein aus Andreas Weinkeller auf der Terrasse lässt den Abend ausklingen. Wir schlafen tief.

3. Tag: Comer See und Heimfahrt


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Früh, noch vor Hausherr und -dame sitzen wir auf der Terrasse. Riesiger Ausblick zum See, der noch in leichtem Dunst liegt. Heute können wir es genießen.
Erst langsam ordnen sich die Erinnerungen unserer Fahrt richtig. Viele Eindrücke, ein Blick schöner als der andere, es dauert seine Zeit bis uns wieder alles bewusst wird.
Wir frühstücken. Alles ist vorhanden, vom dünnst geschnittenen Schinken, den manche Herren am Tisch lieber dick als Einzelscheibe gesehen hätten, Käse, Tomaten und vieles mehr.
Heute, am letzten Tag - Sonntag, wie wir uns jetzt erinnern - wollen wir den See erkunden.
Über eine alte Uferstraße hoch am Hang fahren wir zum nächsten Ort. Wir mit dem Fahrrad, Dani und Andreas mit dem Moped.

Comer See (Bild laden)



Eine alte Burg am See, über und über voll von blauen und roten Hortensien zieht uns an. Die Burgbesichtigung fällt allerdings aus: Privato!. Stattdessen laufen wir zum Strand und strecken unsere Beine ins Wasser (ca. 14°C).
Weiter gehts am Comer See entlang. Anstelle der neuen Hauptstraße dürfen Fahrradfahrer die alte Uferstraße benutzen. Reizvolle Ausblicke auf den See laden zum Verweilen ein.
Die Villa Carlotta - in früherer Zeit Sitz einer deutschen Prinzessin - ist das Touristenzentrum schlechthin. Weiter oben am Berg gönnte sich Konrad Adenauers einen Sommersitz am Comer See. Der alte Kanzler wohnte hier in seiner Villa Collina.

Meine Begleiter wollen mir gnädigerweise eine Seniorenkarte spendieren - aus Zeitgründen verzichte ich!
Mit der Fähre überqueren wir den linken Teilarm des Sees und landen in Bellagio. Malerisch liegt der Ort an einem sanften Hügel.
Radfahrer schieben oder tragen hier gerne ihr Rad, denn der Ortskern besteht fast ausschließlich aus Treppen.

Nach der Besichtigung setzen wir wieder zum Festland über. Auf alten Uferstraßen geht es zurück nach Cremia del Lago.
Unsere Abholer warten schon.
Beim vortrefflichen Abendessen in einer Pizzeria (Pizza mit Rucola und Lachs) finden wir in unseren Abholern schon die ersten Opfer, die wohl oder übel unseren Erzählungen lauschen müssen.

Ein Glück, wenn man geduldige Abholer hat!


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Überblick der Alpentouren: Alpentouren

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In die Alpen: Von Lindau über den Bernardinopass

Tourenüberblick: Radtouren am Rhein und Bodensee:

TourenZum Rhein: Überblick des Rheintalradwegs

Etappe 1: Konstanz - Meersburg - Friedrichshafen - Lindau
Etappe 2: Konstanz - Kreuzlingen - Romanshorn - Bregenz - Lindau
Etappe 3: Rundtour Konstanz - Radolfzell - Stein am Rhein - Konstanz
Etappe 4: Rundtour Konstanz - Ludwigshafen - Meersburg
Etappe 5: Friedrichshafen - Wangen - Oberreute - Sulzberg - Bregenz
Etappe 6: Reichenau - Radolfzell - Stein am Rhein - Schaffhausen
Etappe 7: Rundtour Singen - Schaffhausen - Ramsen
Etappe 8: Rundtour Hochrheintour - Schaffhausen - Eglisau
Etappe 9: Rundtour Hochrheintour - Kaiserstuhl und zurück

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Zum Neckar: Verbindungsradweg Neckar - Bodensee

Zum Königssee: Überblick des Bodensee-Königsseeradweges

 

 

 


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