Fünf-Flüsse-Radweg Nürnberg bis Neumarkt

Fünf-Flüsse-Radweg: Beeindruckender Radweg am Alten Kanal entlang
Die Etappe beginnt beim Fabrikgut Hammer bei Nürnberg. Früher war hier die größte Messingblechfabrik Deutschlands, heute gibt es hier nur noch Ruinen.
Entlang der Pegnitz radeln Sie gut beschildert durch die Parkanlagen der Stadt Nürnberg.
Am Stadtrand erreichen Sie den alten Kanal, der Nürnberg mit der Donau verband und einen Schiffsverkehr zwischen Donau und Main erlaubte.
Er ist ein Meisterwerk bayrischer Kanalbaukunst und folgt der historischen Fossa Carolina. Mit insgesamt 100 Schleusen überquert der Ludwigskanal die Berge zwischen Donau und Main.
Auf dem ehemaligen Treidelpfad führt diese erste Etappe bergan Schleuse um Schleuse bis Neumarkt.
Teilweise sind die Schleusenhäuser bewirtet.
Ausgangspunkt: Nürnberg
Etappenziel: Neumarkt
Streckenlänge: 58,0 km, mit Stadtbesichtungen
Fahrzeit: ca. 3 - 4 Stunden zzgl. Zeit für Besichtigungen
Höhenmeter: 170 m
Fünf-Flüsse-Radweg
Hier finden Sie die Übernachtungsliste
Fünf-Flüsse-Radweg Bücher zu den Touren
- Karten: F 522 Aalen ISBN 3890216153 (1:50.000)
- Karten: F 525 Ulm ISBN 3890216188 (1:50.000)
- Karten: R 755 Ostalb IBSN 978-3-89021-771-0 (1:75.000)
Fünf-Flüsse-Radweg Karte
Fünf-Flüsse-Radweg Höhendiagramm
Fünf-Flüsse-Radweg Karte mit GPX-Track
Dargestellt mit GPX_viewer von Jürgen Berkemeier
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Fünf-Flüsse-Radweg Orte am Weg - Entfernungstabelle
000,0 km Industriegut Hammer
007,5 km Nürnberg
036,5 km Burgthann
058,0 km Neumarkt
→ Ort: zeigt die Entfernung zum nächsten Ort
← Ort: zeigt die Entfernung zum vorherigen Ort, also rückwärts
⊗ ⇐ Ort: zeigt die Entfernung zum Etappenziel
⇒ ⊗ Ort: zeigt die Entfernung zum Ausgangspunkt
Fabrikgut Hammer
SEHENSWERT: Industriegut Hammer
Entfernungen: → Nürnberg: 7,5 km, ← Nürnberg: 0,0 km
⊗ ⇐ Ziel: 58,0 km, ⇒ ⊗ Ausgangspunkt: 0,0 km
ROUTE: Der Radweg beginnt bei sehenswerten Überresten des Industriedenkmales Hammer.
Parken kann man entlang der Straße St2241, sie heißt auch "Laufamholzstraße". Auf der linken Seite von Nürnberg her ist ein Parkstreifen ausgewiesen.
INFO: Schon seit dem 14. Jahrhundert stand in Hammer eine Mühle. Im Lauf der Zeit wurde die Mühle um ein Hammerwerk erweitert und es entstand ein großer mittelalterlicher Industriepark mit Herrenhaus, Arbeiterwohnungen, einer Schule. Die Fabrik hatte sich auf Messingprodukte und auch sehr dünne Messingfolien spezialisiert, die weltweit exportiert wurden. Leider wurde sie im zweiten Weltkrieg zerstört und durfte nicht wieder aufgebaut werden.
ROUTE: Gut beschildert beginnt beim Fabrikgut Hammer der Radweg. Er führt zur Pegnitz und folgt ihr auf einem mineralischen Weg.
Immer in Flussnähe folgt er dem "Olga Pohlmann Weg" und passiert die Ruinen der Oberburg.
Weiter flussabwärts fahren Sie am Freibad vorbei und überqueren die Pegnitz nach rechts.
Die Pegnitz weitet sich dann zum See auf und Sie radeln am rechten Ufer, unterqueren Brücken und erreichen den "Wöhrder See", der eigentlich auch aus der Pegnitz besteht.
Gut beschildert auf der Konrad-Adenauer-Brücke überqueren Sie das Wasser und folgen dem Radweg entlang der "Dürrenhofstraße".
Nürnberg
SEHENSWERT: Kaiserpfalz, Albrecht-Dürer-Haus, zahlreiche Museen, Germanisches Nationalmuseum, Memorioum Nürnberger Prozesse, zahlreiche bedeutende Kirchen, Stadtmauer
Entfernungen: → Burg Thann: 29,0 km, ← Industriegut Hammer: 7,5 km
⊗ ⇐ Ziel: 50,5 km, ⇒ ⊗ Ausgangspunkt: 7,5 km
INFO: Nürnberg wurde Mitte des 11. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Es wurde befestigt und war dann Jahrhunderte eine der wichtigsten Städte Deutschlands.
Unter Friedrich Barbarossa wurde Nürnberg zur Kaiserpfalz ausgebaut. Die Hohenzollern statteten Nürnberg mit dem Münzrecht, dem Marktrecht und weiteren Privilegien aus und machten es zur Königsstadt.
Albrecht Dürer prägte ab dem 16. Jahrhundert am Ende der Gotik und der beginnenden Renaissance die künstlerische Seite Nürnbergs.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg fand in Nürnberg das "Friedensmahl" der beteiligten Seiten statt.
Die Industrialisierung begann im 19. Jahrhundert. Die erste deutsche Eisenbahn fuhr zwischen Nürnberg und Fürth. Zur selben Zeit entwickelte sich der Nürnberger Hafen, der über den Ludwigskanal auch die Überfahrt zur Donau erlaubte.
Nürnberg wurde auch zur Spielwarenstadt, weil sich hier zahlreiche Hersteller niederließen.
Im zweiten Weltkrieg wurde Nürnberg zu 90% zerstört. Glücklicherweise entschied man sich zum Wiederaufbau der historischen Stadt.
Heute hat Nürnberg eine wirklich sehenswerte Innenstadt.
INFO: Die Frauenkirche steht am östlichen Rand des Hauptmarktes. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Nach der Reformation wurde sie von Protestanten genutzt und entsprechend umgebaut, erst seit dem 19. Jahrhundert dient sie wieder den Katholiken und erhielt z.B. Altäre aus anderen Kirchen.
An der Frauenkirche gibt es das bekannte Glockenspiel "Männleinlaufen".
INFO: Der "Schöne Brunnen" wurde Ende des 14. Jahrhunderts erbaut. Der ursprünglich aus Sandstein gefertigte Brunnen zeigt in 40 Figuren das damalige Weltbild. Heute steht das Original im Germanischen Nationalmuseum, die Kopie aus Muschelkalk auf dem Markt wurde 1903 gefertigt.
INFO: Recht gut ist die Burg auf dem Felshügel über der Stadt erhalten. Ihre Anfänge hatte sie im 10./11. Jahrhundert.
INFO: Von der Burg aus überblickt man die Stadt Nürnberg mit ihren vielen Türmen. Am nächsten liegt die Kirche St. Sebaldus mit den Doppeltürmen und dem erhöhten hinteren Kirchenschiff.
INFO: Seit dem 15. Jahrhundert sind die typischen Nürnberger Bratwürste bekannt. Man isst sie gebraten mit Sauerkraut - oder wer will als "Blaue Zipfel", gekocht im Zwiebelsud.
INFO: Die gotische Frauenkirche "Unserer lieben Frau" wurde im 14. Jahrhundert von Peter Parler erbaut. Er schuf auch den Prager Veitsdom.
ROUTE: Bei der "Kirche St. Peter" überqueren Sie die Straße und folgen jetzt der rechten Fahrbahnseite. Die Straße heißt jetzt "Hahnstraße".
Sie folgen einer gut ausgebauten Fahrradstraße und überqueren mache Querstraße. Die Beschilderung ist sehr gut und der Straßenname ändert sich immer wieder.
Die Bebauung entlang der "Münchner Straße" wird nun lichter und moderner.
Nach dem Möbelhaus "MOMAX" verlassen Sie das Stadtgebiet bleiben aber nach wie vor auf dem sehr guten Radweg.
Sie überqueren zwei Gleisstränge und zweigen an der Kreuzung mit der "Trierer Straße" nach rechts ab.
Schon 100 Meter später geht es nach links entlang der "Kornburger Straße". Der Radweg führt weiter in den Wald und führt ohne Abzweig auf einer Brücke über die Autobahn A73.
An einer Waldwirtschaft vorbei erreichen Sie einen Parkplatz bei einem Waldspielplatz. Dort zweigen Sie scharf nach rechts, dann gleich wieder nach links ab und folgen dem Waldweg bis zur Straße St2406. (Die Schilder findet man erst auf den zweiten Blick, verfahren wäre nicht schlimm, denn der falsche Weg führt ebenfalls zur ST2406)
Am Ende des Waldes erreichen Sie den Stadtteil Worzelsdorf und zweigen gut beschildert nach rechts zur Einstiegsstelle des Radwegs entlang dem Alten Kanal ab.
INFO: In Worzelsdorf war ursprünglich ein einseitiger kleiner Hafen mit einem heute noch erhaltenen Kran. Viele Sandsteine und Holzlieferungen wurden hier für den städtebaulichen Aufschwung Nürnbergs angeliefert.
ROUTE: Gut beschildert folgt der Radweg von Worzelsdorf aus dem Alten Kanal. Beidseits des Kanals sind die Treidelpfade noch erhalten und werden als Rad- oder Wanderweg genutzt.
INFO: König Ludwig I. von Bayern ließ den Kanal von Kelheim an der Donau bis Bamberg mit 101 Schleusen bauen, um die Flusssysteme von Donau und Main zu verbinden.
Der Kanal wurde in den 1950er Jahren stillgelegt, wurde aber glücklicherweise als Bauwerk erhalten und gepflegt. Heute gibt es parallel den modernen Main-Donaukanal, der ähnlich verläuft aber nur wenige Schleusen benötigt und für modernen Frachtverkehr ausgelegt ist.
ROUTE: Am alten Kanal gibt es zahlreiche Schleusenhäuschen, die sich zwischenzeitlich in privater Hand befinden, die oft als Gartenhaus mit üppigem Pflanzenbewuchs oder auch teilweise gastronomisch betrieben werden.
ROUTE: Der Radweg führt von Schleuse zu Schleuse und erklimmt jedes mal 2 bis 3 Meter an Höhe. In diesem Gebiet verläuft der Radweg meist im Wald.
Beim Ort Wendelstein wird der Wald etwas lichter und man sieht die Häuser des Ortes.
Der Radweg bleibt aber weiter direkt am Kanal.
ROUTE: Hinter Röthenbach unterquert der Radweg gleich hintereinander die Autobahnen A73 und A9. Der ausgeschilderte Radweg verlässt den hier zugeschütteten Kanal und erreicht dann kurz vor der Kanalbrücke wieder den Ludwigskanal.
INFO: Ein technisch aufwändiges Brückenbauwerk erwartet Sie an der Kreuzung mit dem Schwarzachklamm. Eine 13 Meter hohe Kanalbrücke überquert die Schwarzach die hier in einem sehenswerten Tal fließt. Mit dem Fahrrad muss man aufpassen, denn zahlreiche Fußgänger sind dort unterwegs und es gibt keine Geländer zum Kanal hin.
ROUTE: Nach der Kanalbrücke über den Schwarzachklamm führt der Ludwigskanal wieder weiter durch den Wald und steigt weiterhin an.
Immer wieder sind die Schleusen mit Brücken überspannt..
ROUTE: Nach einer langen Waldetappe kommen Sie zur Pfeifferhütte. Dort unterqueren Sie die Straße B8 und fahren am Hang oberhalb von Burgthann entlang weiter.
Burgthann
Entfernungen: → Neumarkt: 21,5 km, ← Nürnberg: 29,0 km
⊗ ⇐ Ziel: 21,5 km, ⇒ ⊗ Ausgangspunkt: 29,0 km
SEHENSWERT: Burg Thann, Ludwig-Main-Donau-Kanal
INFO: Einen interessanten Blick hat man vom geschlossenen Schleusentor kanalaufwärts.
Die volle Schleusenkammer ermöglicht Schiffen oder Kähnen die Einfahrt in die Schleusenkammer von oben kommend. Danach wir das hintere Tor geschlossen und das Wasser in der Kammer abgelassen. Nach dem Öffnen des unteren Tores fährt der Kahn aus der Schleuse.
INFO: In dieser Gegend endet auch der Anstieg des Kanals. Er verläuft nun auf einem gleichen Höhen-Niveau auf der sogenannten Scheitelhaltung.
Ab und zu fließen seitlich kontrolliert kleine Bäche zur Wasserversorgung in den Kanal.
ROUTE: Der Radweg folgt nun wieder dem Treidelpfad. Auf dem kommenden Teilstück verkehrt an bestimmten Tagen ein historisches Kanalschiff. Es wird von einem Kaltblutpferd auf dem Treidelpfad gezogen, wie zu Originalzeiten.
INFO: Der befahrbare Abschnitt des Kanals erläuft zwischen dem Burgthanner Ortsteil Schwarzenbach und dem Dörlbacher Einschnitt. Rechts und links des Kanales sind durchgängig die Treidelpfade erhalten, auf denen früher die Pferde die Kähne zogen. Die sogenannten Regelkähne waren etwa 24 Meter lang und 4 Meter breit.
INFO: Blick auf den Ort Berg. Der Ort wurde schon im 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit zwei Burgen urkundlich erwähnt.
Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster Gnadenberg gegründet, von dem es allerdings nur noch Ruinen gibt, die nur zum Teil zugänglich sind, weil sie sich in Privatbesitz befinden.
ROUTE: Der folgende Abschnitt bis Neumarkt verläuft unspektakulär ohne Schleusen auf gleicher Höhe. Meist ist das Ufer alleenartig mit Bäumen bepflanzt.
ROUTE: Kilometerweit folgen Sie nun unverfehlbar dem Kanal auf dem sehr schön ausgebauten Treidelpfad. Sie erreichen Neumarkt am ehemaligen Kanalhafen, auch hier ist noch der Ladekran noch erhalten.
Neumarkt
Entfernungen: → Neumarkt: 0,0 km, ← Burg Thann: 21,5 km
⊗ ⇐ Ziel: 0,0 km, ⇒ ⊗ Ausgangspunkt: 58,0 km
SEHENSWERT: Münster St. Johannes, Stadtmauer und -tore, Renaissanceschloss, Altstadt, Maybachmuseum
INFO: Neumarkt ist eine alte Stadt. Sie wurde zwischen schon bestehenden Ortschaften aus dem 8. Jahrhundert als Neuer Markt im 12. Jahrhundert gegründet. Als Reichsstadt wurde sie im 13. Jahrhundert ummauert.
Unter Pfalzgraf Johann wurde sie im 15. Jahrhundert wurde sie zur Residenzstadt.
Als die Pfalzgrafen nach Heidelberg übersiedelten verlor Neumarkt seine Bedeutung.
Großen Aufschwung brachte der Bau des Ludwigskanal. Neumarkt wurde zur Hafenstadt und es gelang Industrien an zu siedeln. Hier entstand unter anderen auch die erste Fahrradfabrik.
INFO:Das heute sichtbare Residenzschloss wurde im 15. Jahrhundert auf den Resten eines Vorgängerbaues errichtet. Heute ist dort das Amtsgericht untergebracht.
INFO:In der Stadtmitte steht das Münster St. Johannes. Das danebenliegende gotische Rathaus aus dem 15. Jahrhundert wurde im 2. Weltkrieg vollständig zerstört, aber wieder originalgetreu aufgebaut.
Anschlusstouren
Donauradweg Ulm bis Donauwörth
Lonetalradweg bis Giengen
Übersicht "Alle Touren Deutschland"























