Jakobsradweg: Von Pamplona nach Santiago de Compostela

Santiago de Compostela Kirche

Der Jakobusweg ist eigentlich ein Pilgerweg für Wanderer. Doch unternehmen immer mehr Menschen die Pilgerreise per Fahrrad oder folgen den alten Pilgerpfaden aus historischem oder religiösem Interesse.
Wir nennen diese gut ausgeschilderte Tour: Jakobsradweg.
Die Radroute ist auf den Straßen mit großen gelben Pfeilen ausgezeichnet, an der Strecke findet man auch zunehmend Hinweisschilder. Also: Der Weg ist das Ziel!
Die Fahrradreise berührt sehr viele historische Orte und ist auch in kultureller und baugeschichtlicher Hinsicht ein absolutes Highlight.
Für Einzelreisende oder kleine Gruppen wird die Reise von der Planung bis zur Ausführung ein wirklich unvergessliches Erlebnis.

ROUTE auf der Via Podiencis

Streckenverlauf der Via Podiencis:
Pamplona – Puente la Reina - Logrono – Navarette - Najera – Sto. Domingo de la Calzada - Castildelgado - Burgos - Carrion de las Condes – Sahagun – Mansilla de las Mulas - León – Hospital de Orbigo - Astorga - Rabanal del Camino - Cruz de Ferro – Ponferrada - Villafranco del Bierzo - Passo O Cebreiro - Porto de Pieo – Triacastella – Samos - Sarria – Portomarin – Melide – Arzua - Santiago de Compostela.

Streckenlänge: ca. 850 km
Höhenmeter: 12220 Meter

Fahrzeit: etwa 14 Tage

Anfahrt: Pamplona
Ankunft: Santiago de Compostela

Jakobsradweg Karte

Jakobsradweg Etappenübersicht

Recht hügelig verlassen wir das Becken um Pamplona.
Wir überwinden den Pass zwischen "Astrain" und "Legarda" und fahren über die Hügel ins Tal der Arga.
Eine sehr schöne Altstadt und die berühmte Brücke erwartet uns in "Puente la Reina".
Ein lohnenswerter Abstecher führt uns etwas abseits zur Templerkirche "Maria de Eunate".
Über Hügelland erreichen wir auf verkehrsarmen Wegen die Stadt "Estella".
Teplerkirche Maria de Eunate
Von der ehemaligen Königsstadt Estella geht es zunächst bergauf und wir überwinden eine Höhe von 640 Metern in den Weinbergen des Rioja.
Dann durchqueren wir den Ort "Los Arcos", der schon stark vom Jakobspilgerweg geprägt ist.
"Sansol" und "Torres del Rio" sind weitere historisch sehenswerte Orte am Weg.
Der Ort "Viana" glänzt mit seiner mittelalterlichen Altstadt aus dem 13. Jahrhundert.
Danach zweigen wir nach links in ein Naturschutzgebiet ins "Ebrotal" ab und erreichen entlang der Nationalstraße die Hauptstadt der Rioja: Die Stadt Logrono.
Kirche in Logrono
Logrono ist die quirlige Hauptstadt des Rioja und bietet richtiges Stadtleben. Die Etappe startet in "Logrono" und folgt zunächst dem Ebrotal.
An einer Schleife wendet sich der Radweg nach links und folgt einem kleinen Fluss in Richtung "Fuenmayor".
Nach dem Ort "Navarrete" geht es durch die Weinberge etwa 300 Meter bergauf auf den Hügelkamm.
Durch kleine Orte mit großen Kirchen radeln Sie weiter und erreichen im Tal die ehemalige Königsstadt "Najera".
Über "Alesanco" gelangen Sie wieder in die Berge. passieren bei Canas ein Kloster und überqueren den Bergsattel. Dann geht es wieder lange bergab.
Ziel ist die Klosterstadt "Santo Domingo de la Calzada", die Stadt mit dem "Hühnerwunder"
Altstadt Santo Domingo de la Calzada
Die Etappe startet in "Santo Domingo de la Calzada", die Stadt mit dem "Hühnerwunder". Sie überqueren den Fluss und radeln das ansteigende Tal des "Río Tirón" hoch.
In "Belorado" verlassen Sie das Tal und erklimmen eine Bergkette, radeln aber wieder ins nächste Tal hinab.
Und wieder geht es bergauf und bergig erreichen Sie auf über 1000 Metern Höhe das ehemalige Kloster "San Juan de Ortega".
Danach führt Jakobsweg wieder bergab und erreicht das Tal des "Rio de Arlazon".
Die Stadt "Burgos" erwartet Sie mit beeindruckenden Bauwerken und feinster Gotik.
Kathedrale in Burgos
Diese Etappe startet in der Bischofsstadt Burgos. Besonders sehenswert ist die gotische Kathedrale.
Durch das Tal des "Rio de Arlazon" radeln Sie über den Ort "Villabilla" nach "Tardajos".
Nach dem Ort geht es leicht bergauf nach "Rabe de las Calzados", das zwar klein, aber wunderschön restauriert ist.
Gemeinsam mit dem "Camino" für Fußgänger überqueren Sie auf einem naturbelassenen Weg einen Hügelkamm. Am höchsten Punkt erreichen Sie den steilen Abbruch ins Tal des "Rio Hormazuela". Ein Traumausblick wartet dort.
Unten im Tal geht es nach rechts über "Villanueva", dann wieder bergauf. Auf einer Hochebene nach links weiter bis "Villandiego". Gut ausgeschildert - mit dem typischen gelben Pfeil - passieren Sie die Klosterruine "Convento St. Anton".
Bald kommt der Tafelberg mit der Burgruine "Castrum Sigerici" in Sicht und Sie erreichen nach der Kirche "Iglesia de Nuestra Señora del Manzano" das Zentrum von "Castrojeriz". Ein kleiner Ort mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Traumhafter Blick ins Tal
Diese Etappe startet in "Castrojeriz". Auf wenig befahrenen Landstraßen radeln Sie durch die leicht hügelige Landschaft. Die trockene und heiße "Meseta" wird nur dadurch erträglicher, weil Sie auf einer Höhe von über 800 Metern fahren.
Viel trinken nicht vergessen und Vorräte mitnehmen. Oft dauert es zwanzig Kilometer, bevor man den nächsten Ort erreicht.
Viel zu sehen gibt es in "Fromista". Ab dort verlaufen der Fuß- und Radweg nebeneinander her.
Die ehemalige Königsstadt "Carrion de los Condes" bietet wieder viele interessante Kirchen und Klöster.
Danach radeln Sie durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Die Straße führt oft kerzengerade weiter, schließlich gelangen Sie nach "Ledigos".
Von hier aus erklimmen Sie eine Hügelkette und radeln dann parallel zur Autobahn nach "Sahagun".
Puente de Itero: aus dem 11. Jahrhundert
Diese Etappe startet in Sahagun, das für seine romanische Backsteinkirche St. Tirso bekannt ist.
Der Radweg folgt wenig befahrenen Straßen und erreicht den Ort Bercianos. Durch kaum bewohntes Gebiet geht es durch kleine freundliche Orte.
In kleinen Kirchen sitzen freundliche Menschen, die den Pilgerpass stempeln. In den Orten am Weg gibt es kleine Bars, die für den touristischen Jakobspilgerstrom gerüstet sind.
Der Ort Mansilla war früher ummauert und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Von hier aus führt der Radweg auf dem Camino neben der Straße weiter.
Gut beschildert erreichen wir Leon, das mit seinen historischen Gebäuden und seiner gotischen Kathedrale der Höhepunkt der Etappe ist.
Kathedrale von Leon
Beeindruckend ist die Stadt Leon durch die sakralen Bauten und die alte Stadtbefestigung.
Diese Etappe führt mit leichten Steigungen aus Leon hinaus, allerdings muss man aufpassen um die Beschilderung nicht zu verlieren.
Auf der Hügelkette geht es weiter entlang kleiner historischer Orte.
Schließlich erreichen Sie das Tal des Orbigo, wo Sie die bekannte Brücke "Puente de Orbigo" aus dem 13. Jahrhundert erreichen.
Gemeinsam mit dem Pilgerweg geht es weiter bis ins 20 km entfernte Astorga.
Dort ist neben der Altstadt der "märchenhafte" Bischofspalast von Gaudi sehenswert.
Brücke über den Orbigo
Diese Etappe startet in Astorga, das neben der schönen Altstadt auch den nie benutzten Bischofspalast von Gaudi beherbergt.
Ähnlich wie der Palast des Bischofes von Limburg in Deutschland, lies sich der hiesige Bischof von Gaudi den neogotischen Palast bauen, bezog ihn aber wegen der Proteste nie.
Weiter geht es am Museumsdorf "Castrillo de Polvazares" vorbei bergauf.
Richtig steil radeln Sie bergauf in Richtung "Cruz del Ferro" um mitgebrachte Steine abzulegen, vertretungsweise für eine persönliche Last oder ein Leiden.
Über die hügelige Hochfläche, die auf 1500 Meter liegt, geht es weiter auf dem Bergplateau.
Bergab radeln Sie nun fast 1000 Höhenmeter bis nach Ponferrada.
Hier erwartet Sie die Templerburg und eine schöne Altstadt.
Brücke über den Orbigo
Diese Etappe führt von Ponferrada entlang eines Kanals flach weiter. Sie erreichen den Ort Carracedo del Monasterio, der eine beeindruckende Klosterruine besitzt.
Von hier folgen Sie der Landstraße nach Cacabelos. Auch hier gibt es wieder eine schöne Kirche.
Beeindruckend ist der Besuch der Stadt Villafranca de Bierzo. Hier können Sie das Kastell des Grafen und mehrere beeindruckende Kirche, teils aus der Romanik besichtigen.
Ab dem Ort Portela de Valcare beginnt so langsam der Anstieg. Auf der alten Passstraße radeln wir mit traumhafter Bergsicht unter den Bücken der Bundesstraße und der Autobahn hindurch.
Die alte Straße folgt stur und steil dem Talrand. Zahlreiche Brunnen am Weg können wenigstens den Durst löschen, das es hier kaum Orte mit Gastronomie gibt.
Nach dem Ort Villafranca del Bierzo sind es nur noch acht Kilometer bis nach Pedrafita de Cebreiro, das am Fuße des Cebreiro liegt.
Brücken durchs Tal
Diese Etappe ist die anstrengendste des ganzen Jakobsradweges. Sie führt über die Berge und überquert gleich drei Pässe.
Der erste Pass ist der "O Cebreiro", dann folgt der "Alto de San Roque" und schließlich der "Alto de Poio".
Glücklicherweise verläuft sie auf der wenig befahrenen Landstraße.
Danach geht es bergab nach "Triacastella" und schließlich nach "Samos".
Überall findet man alte Klöster als Übernachtungsmöglichkeiten.
Über die Hügel geht es weiter bis "Sarria". Dort beeindruckt uns der romanische Tympanon am Kloster des Stadt.
"Sarria" liegt an der 100 km-Grenze nach "Santiago de Compostella". Diese Distanz müssen Fußpilger mindestens gehen, deshalb ist hier wirklich viel los und es gibt auch zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.
Jetzt folgen wieder heftige Steigungen bis es schließlich hinab ins Tal des Mino vor "Portomarin" geht. Dort erreichen Sie den ausgedehnten Stausee.
"Portomarin" wurde in die anliegenden Hügel "umgezogen". Einige Kirchen und Paläste wurden an höhere Stelle wieder aufgebaut, während der Rest der Stadt nur bei abgelassenem Stausee wieder sichtbar wird.
Kathedrale San Nicolás in Portomarin
"Portomarin" liegt an einem Stausee. Es lag früher tiefer direkt am Fluss, aber man hat sich beim Bau des Stausees erbarmt und hat die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einem Hügel zusammen mit der neuen Stadtmitte versetzt.
Wir starten dort im Tal auf 400 Meter und müssen die verlorenen Höhenmeter wieder gewinnen.
Über eine stark hügelige Landschaft geht es auf über 700 Meter weiter bis "Palas de Rei".
Vom Namen des Ortes hätten wir viele Sehenswürdigkeiten erwartet, das Highlight war aber eher kulinarisch, in Form einer gebratenen Sardine, die wir zu unserem Getränk erhielten.
Zentrum in Melide
Diese Etappe startet in "Arzura". Sie folgen zunächst der Nationalstraße, zweigen aber nach guten vier Kilometern gut beschildert nach links ab und folgen kleinen Straßen.
Bald geht es wieder bergauf und schließlich über 200 Höhenmeter bergab. Viele steile Hügel liegen auf der Strecke. Sie passieren kleine Orte mit ummauerten Friedhöfen.
Auf der Höhe passieren Sie den Flughafen von Santiago de Compostella und radeln dann gut beschildert am Ziel ein.
Ein triumphierendes Gefühl überkommt Sie am beeindruckenden Platz vor der Kathedrale - hier trifft man sich.
Die Stadt Santiago de Compostella pulsiert.
Zentrum von Santiago de Compostella