Der Radweg um den Lago Maggiore startet in Locarno.
Er ist durchgängig lose beschildert, aber hauptsächlich radelt man auf der Straße. Mann kann sich nicht verfahren.
Das Straßenfahren macht den italienischen Radfreunden wenig aus, denn sie radeln sowieso mit dem Rennrad.
Und trotzdem macht es ungeheuer Spaß, den wunderschönen See, der in hohen Bergen eingebettet ist, mit dem Fahrrad zu umfahren.
Zu deutsch heißt er "Langensee", italienisch "Lago di Maggiore" und die Römer nannten ihn "Lacus Verbanus".
Er ist der zweitgrößte See der oberitalienischen Seen. Gespeist wird er von den Alpenflüssen "Ticino", der "Verzasca" und der "Maggia".
Am See herrscht fast tropisches Klima, zu Ostern hatten wir schon 18 Grad.
Kulinarisch wird man voll verwöhnt und auch der Anspruchsvollste kommt auf seine Kosten.
Kulturell haben die Römer einiges hinterlassen. Vor allem im Mittelalter entstanden viele Kirchen und Klöster. Von der Romanik bis zum heutigen Baustil ist alles vertreten.
Viele Städte erfuhren im 17. und 18. Jahrhundert eine immense Entwicklung, in dieser Zeit entstanden viele Paläste und Villen.
Die Tour an der Westküste verläuft auf schmalen kurvigen Straßen direkt am See am Fuße der hochragenden Berge. Sie ist aber flacher als die Tour auf der Ostseite, die oft Bergrücken überquert. Nach Süden werden die Berge immer niedriger.
Tourenlänge: ca. 87 km
Höhenmeter: ca. 308 m
Fahrzeit: ca. 1 -2 Tage
Anfahrt: Locarno, evtl. Anfahrt mit der Bahn
Abfahrt: Angera
Route: Über den Fluss Maggia kommen wir in die Altstadt von Ascona und radeln in Richtung Hafen.
Ascona
Westlich der Maggia liegt der Ort Ascona
Route: Der Radweg führt zunächst noch ohne Verkehr weiter am See entlang und erreicht schließlich die Straße 13.
Anfangs ist noch ein Radstreifen angedeutet, doch je schmäler die Straße wird, desto kläglicher wird der Radweg. Schließlich fährt man im Verkehr auf der Straße.
Aber irgendwie auch verständlich, denn die Berge beginnen steil am See.
Der Ort Ronco liegt im oberen Teil des Sees. Hier gibt es noch Radwege, wenn auch super schmale.Brissago ist der letzte schweizer Ort entlang der Straße, dann kommt die Grenze.Der Radweg führt abrupt auf die Straße.
Route: Hier gibt es keine Markierung mehr.
Aber die meisten Autofahrer sind rücksichtsvoll.
Meist fahren sie langsamer als die Fahrräder, weil zumindest an Feiertagen Rückstau herrscht und die Autos Stop and Go fahren.
Dann fühlt man sich als E-Bikefahrer fast wie ein Motorradfahrer und überholt, bis zufällig Gegenverkehr kommt.
Cannobio
Der Ort Cannobio hat eine mittelalterliche Altstadt mit schmalen Gassen. So manches Gebäude stammt noch aus dem 13. Jahrhundert.
INFO: Cannobio hat eine lange Geschichte. Schon die Römer hinterließen Ihre Spuren. Im Mittelalter war die Stadt reich und entwickelte sich prächtig.
Heute ist es eine Touristenhochburg.
Traumhafter Blick auf den Lago nach Norden.
Verbania
INFO: Verbania ist die Provinzhauptstadt der Region. Sie entstand durch Zusammenlegen mehrerer kleiner Orte. Sie hat zahlreiche Kirchen und Paläste, zum Teil aus dem 11. Jahrhundert.
Beeindruckend ist der Botanische Garten um die Villa Taranto.
Verbania ist eine der größten Städte am See - hier sprudelt das Leben.Um Verbania sind die Radwege wieder hervorragend ausgebautVom Radweg aus sieht man auf die andere Seeseite.Ein separater breiter Radweg führt zum Mündungstrichter des Flusses Toce. Blick entlang des Toce auf den Gneis-Steinbruch bei San Bernardino.
INFO: Das Gebiet am See ist als Reservat ausgewiesen. Über eine Brücke überquert man den Fluss Toce und erreicht nach zahlreichen Campingplätzen das Miralago. Nun beginnt eine sehr aussichtsreiche Strecke direkt am Ufer mit Blick auf Verbania.
Die Straße führt weiter in Richtung Baveno.
Freundliches Rathaus in Baveno
INFO: Stresa ist schon sehr alt und lag an der Römerstraße nach Mailand.
Nach der Vereinigung des Italiens im 19. Jahrhundert begann in Stresa der Tourismus. Vermutlich trug die beeindruckende Lage der Borromäischen Inseln gegenüber auch dazu bei.
Im Jahre 1863 wurde das luxuriöse „Grand Hotel des Iles Borromées“ erbaut, andere Hotels folgten.
Stresa
Mondänes Seebad Stresa mit seinen HotelsBlick auf die Borromäischen Inseln.Zahlreiche kleine, wunderschöne Orte liegen an der Uferstraße.
INFO: Bei Arona wird die Landschaft deutlich flacher und die Berge verschwinden schließlich ganz.
Von Arona gibt es einen periodischen Schiffsverkehr ins gegenüberliegende Angera.
Die Schiffe nehmen auch Fahrräder mit. Pro Mann/Frau mit Rad werden 5,50 € fällig.
Arona
In Arona verkehrt eine Fähre ins gegenüberliegende Angera.