Radtour von Otranto nach Lecce

Heute starten wir von Otranto aus nach Norden. Wir erreichen nach kurzer Zeit schon einen beschilderten, ausgewiesenen Radweg. Er führt ohne Verkehrsbelastung entlang von Wiesen und Feldern in Ufernähe weiter.
Wir erreichen die "Aliminiseen", von denen einer salzhaltig und der andere ein Süßwassersee ist.
Die Radtour verläuft hier ein Stück auf einer wenig befahrenen Straße und zweigt dann auf eine kleine Zubringerstraße nach Torre dell Orso ab. Schon der römische Dichter Vergil hielt Torre dell Orso für einen mystischen Ort.
Am Ufer sieht man wieder die Ruine eines Wehrturms der Verteidigungskette aus dem 16.Jahrhundert. Bei diesem Exemplar sieht man auf den inneren Raum im ersten Stock des Turmes.
Das Meer hat hier eine kräftige türkisblaue Farbe, dafür ist die Adriaküste in diesem Bereich bekannt.
Entlang der Küste erreichen wir Roca Vecchia. Hier siedelten seit der Eisenzeit Menschen. Eine frühe befestigte Siedlung weist hellenistische Spuren auf
.
Vor San Foca endet die felsige Steilküste und es beginnt ein schöner Sandstrand.
Der Radweg führt nun entlang von Olivenfeldern. Dort stehen kleine Bauten, die den Trullis ähnlich sehen.
Danach beginnt ein Naturschutzgebiet, das wir auf einem Wirtschaftweg durchradeln. Im Naturpark wird der ursprüngliche, natürliche Küstenwald geschützt.
Die früher hier verlaufende Straße wird weitläufig um das Naturschutzgebiet geleitet.
Immer wieder radeln wir auch an vom Bakterium Xylella befallenen Olivenbäumen vorbei. Bei ihnen verhindert der Befall den Wassertransport zu den Ästen. Man versucht durch Behandeln der Bäume und Zurückschneiden den alten Bestand zu retten.
Wir erreichen den Ort San Cataldo, der sehr touristisch geprägt ist, sich aber noch im Winterschlaf befindet. Es gibt hier große Sandstrände, die im Sommer sehr gut besucht sind, aber im Frühjahr herrscht gähnende Leere und Endzeitstimmung.
Hier finden wir sogar eine Strandbar für die Pause.
Auf ruhigen Wegen geht es weiter an einem Truppenübungsplatz vorbei ins Landesinnere.
Bald erreichen wir die Ausläufer von Lecce.
Die Stadt ist wirklich sehenswert. Die Gründung der Stadt soll 1200 vor Christus durch die Mesapier erfolgt sein. Der Heilige Oronzo hat die Gegend im 1. Jahrhundert schon christianisiert.
Im Stadtzentrum stehen noch Reste eines römischen Amphitheaters aus dem 2. Jahrhundert.
Seine Blütezeit erreichte Lecce unter dem Habsburgerkaiser Karl V. Er machte Lecce zum Zentrum des Salento. Aus dieser Zeit stammen die herrschaftlichen Villen und Kirchen im Leccer Barock.
Sie wurde alle aus dem hier vorkommenden gelben Tuffstein erbaut. Eine wunderschöne Stadt.
Zeitaufwand: etwa 5 Stunden
Höhenmeter: ca. 160 m
Tourenlänge: ca. 58,0 km
Abfahrt: Otranto
Etappenziel: Lecce